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Tragt Masken & Handschuhe, um dich und andere zu schützen, oder auch einen Gesichtsschutz. Macht euch mit der Route und der Umgebung vertraut. Überlegt, wie ihr euch zusammen mit euren Freund:innen und/oder in der Bezugsgruppe an der Demo beteiligen könnt, um die Initiative zu ergreifen und auf das zu reagieren, was um euch herum geschieht. Achtet auf die Menschen drumherum und auf Durchsagen.
Bitte nicht filmen oder fotografieren während der Demo oder drumherum. Die Erinnerungen sind in deinem Kopf sicherer und können so von der Polizei oder den Medien nicht eingesehen werden. Für viele Menschen kann es zum Problem werden, auf Fotos zu sein, auch auch wenn du denkst, dass in diesem Moment nichts passiert. Sicher ist, dass die Medien sich bemühen werden, trotzdem Fotos von der Demo zu machen.
Um dich und deine Freunde zu schützen, vergiss nicht, eine neutrale Regenjacke und Regenschirme mitzubringen. Bringt Wechselkleidung für nach der Demo mit. Wenn ihr etwas mitbringen wollt, sind eure eigenen Transparente willkommen. Wenn du die Gegend nicht kennst, gibt es eine Karte, die wir empfehlen zu checken.If you see any arrests, report them to the EA/Legal Team:+49 30 6922222 you can write it on your skin, that’s hard to looseBULLENTAKTIK & ANTIREPRESSION
Bekannte Taktiken der Berliner Bullen auf Demos:
Die Berliner Bullen und ihre Aufstandsbekämpfungstaktiken sind über Jahrzehnte entwickelt worden, einige davon sind spezifisch für Berlin. Die folgenden Informationen beruhen auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und sind kein Vorwissen über das Vorgehen der Bullen an diesem Tag.Kontrollen
Ein recht gängiges Verfahren vor Demos ist die Kontrolle des Startpunktes, so dass die Leute kaum zum Startpunkt der Demo gelangen können, ohne kontrolliert zu werden. Allerdings werden selten alle kontrolliert und im schlimmsten Fall kann man erst nach dem losgehen der Demodazustossen. Auch, aber weniger häufig, kontrollieren die Polizisten in unmittelbarer Nähe die Zufahrtsstraßen sowie die nahe gelegenen U-Bahn-Stationen.
Oft versuchen die Polizisten, Demos zu kontrollieren, indem sie dicht an der Demo vorbeilaufen oder sogar in Reihen direkt neben der Demo stehen. Ein Extremfall ist der Kessel, in dem die Demo von allen Seiten eng von Polizisten eingeschlossen wird. Es gibt einige Verhaltensweisen, die es den Polizisten erschweren, die Demo einzukesseln, wie z.B. der Versuch, nicht nur die ganze Straße, sondern auch die Bürgersteige zu besetzen.
Im Allgemeinen halten die Berliner Polizisten keinen Abstand, sondern versuchen, nah dran zu sein und schnell einzugreifen. Pfefferspray wird recht häufig eingesetzt.Kameras
In Berlin gibt es keine öffentlichen Kameras, aber wenn etwas passiert, versuchen die Polizisten, an Material von möglichen privaten Überwachungskameras in der Umgebung heranzukommen.
Die Berliner Polizisten filmen viel und konzentrieren sich mit der Kamera auf Details wie Schuhe oder andere Merkmale der Kleidung (Markenzeichen, bunte Nähte, Flicken, Flecken usw.). Ziel ist neben der Sicherung von „Beweisen“ die spätere Identifizierung von mutmaßlichen Tätern, da Festnahmen oft erst später erfolgen. Oft warten die Polizisten bis nach der offiziellen Auflösung der Demonstration oder nehmen sogar noch Stunden später Personen in der Nähe fest. Schirme, Transparente oder andere Gegenstände und entsprechende Kleidung erschweren es den Polizisten, Personen zu filmen oder zu erkennen. Überlege, was du mit deinen Wechselklamotten machst, wenn du in turbulente Situationen kommst.Antirepression:
Das Legal Team des EA kann während und nach der Demo erreicht werden.
Die Nummer des EA lautet: +49 30 6922222. Solltst du Festnahmen beobachten, melden diese bitte dem EA.
Gebe nur Ort und Zeit der Festnahme und den Namen der Person an.
Wenn du selbst verhaftet wirst und deine Verhaftung gemeldet wurde, versuche bitte, den EA über deine Freilassung zu informieren, sobald du aus der GeSa (Gefangenensammelstelle) herauskommst.
Sei solidarisch mit den Verhafteten.
Vor den Polizeistationen, in denen die Verhafteten sind, wird es einen Gefangenen Support geben. Informiere dich über den Aktionsticker, Twitter oder die lokalen Infopoints, um sie zu unterstützen oder um herauszufinden, zu welcher GeSa die Menschen gebracht werden. Wenn welche während der Ereignisse und Demos festgenommen werden, werden sie höchstwahrscheinlich in Gewahrsam gebracht in einer der folgenden Polizeilstationen:
LKA Tempelhoferdamm 12, Tempelhof (meist, wenn Fingerabdrücke und Fotos gemacht werden)
Abschnitt 51, Wedekindstraße 10, Friedrichshain
Abschnitt 31, Pablo-Picasso-Str. 2, Hohenschönhausen
JVA Moabit, Alt-Moabit 12a, Moabit (wenn welche in U-Haft kommen, dann meist hier)
Niemand sollte mit der Repression allein gelassen werden. Bei der Roten Hilfe gibt es Flyer, die Tipps und Unterstützung bei Repressionen in Form von juristischen Verfahren und Briefen durch die Polizei geben können. Außerdem bietet die Rote Hilfe e.V. bietet in ihren Ortsgruppen Unterstützung an.
Bei Erlebnissen mit Polizeigewalt kann es sein, dass du emotionale Hilfe benötigst. Es ist völlig normal, dass man sich nach einer Gewalterfahrung emotional sehr aufgewühlt, traurig oder sogar depressiv fühlt. Spreche darüber! In extremen Fällen von Gewalt kann es sinnvoll sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Spezialisiert auf psychische Ausnahmesituationen als Folge von oder während Kämpfen, kann OutOfAction manchmal noch besser helfen.
Wenn du während und nach der Demonstration mit Repressionen konfrontiert bist, kannst du dich gerne an uns wenden, indem du uns auf derpreisistheiss@riseup.net schreibst oder zum nächsten offenen Treffen am 7.5. im NewYorck Bethanien, Marrianenplatz 2a, 15:00 Uhr kommst.